Nach Obamas Kairoer Rede ist Wulff das zweite Staatsoberhaupt der jüngsten Neuzeit, welches eine Islam-Anbierungs-Rede gehalten hat.
Die Motivation die dahinter steckt, entschliesst sich mir leider vollends. Sind es Rüstungsgeschäfte, allgemeine Auslandsbeziehungen, fürchtet man einen Bürgerkrieg innerhalb des eigenen Landes und möchte deshalb beschwichtigen? Oder fühlt man sich nach dem „Sarrazin-Dammbruch“-Ereigniss irgendwie dazu veranlasst dem mündigen Bürger zu erklären, dass er Probleme gefälligst ignorieren soll?
Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“
(Christian Wulff)
Bedeutet es, dass nur weil es in Deutschland Muslime gibt, dass der Islam zu Deutschland gehört? Gehört dann auch der Kommunismus zu Deutschland weil es Kommunisten gibt oder der Nationalsozialismus zu Deutschland, weil es Nazis gibt? Das ganz ist doch eine Frage der Werte. Der Werte die einer Gesellschaft wichtig sind und die es hochzuhalten gibt. Ich will hier gar nicht von humanistischen, christlichen, jüdischen oder sonstwelchen Werten sprechen. Der breite Werte-Konsens basiert sicherlich auf einen bunten Gemisch aus den genannten Zutaten. Eines kann ich aber sagen, ich möchte kein Deutschlan (oder Europa) sehen, dass sich nach islamischen Werten orientiert.
Wer den Koran gelesen hat, weiss was das für Werte sind. Man muss sich schon einer Lupe bedienen um so etwas wie humanistische oder universelle Werte der Menschenrechte in den Texten des Islams zu finden – aber auch dann wird man nicht fündig. Die Scharia steht im krassen Gegensatz zum deutschen Grundgesetz. Kann man als Muslim die Scharia ablehnen? Natürlich nicht. Natürlich gibt es Muslime die sich nicht an ihre islamischen Werte halten und eher Muslime nur noch dem Namen nach sind, aber das Macht doch keine Aussage über den Islam und die fundamentalen Werte aus den heiligen Schriften des Islams.

Das ausgerechnet ein deutscher Bundespräsident am Tag der deutschen Einheit es für nötig hält in seiner Rede den Islam zu erwähnen ist mehr als verwunderlich. Man sieht hier wie ein paar wenige Prozent der Bevölkerung bereits grossen Einfluss auf die Mehrheitsbevölkerung ausüben. Wie wird das erst aussehen, wenn sich im Zuge der demographischen Entwicklung diese Verhältnisse verschieben? Und wer würde in einem überwiegend muslimischen Deutschland den Ton angeben, die „moderaten“ Muslime oder diejenigen, welche schon heute am lautesten schreien? Ein Blick in bereits islamische Länder zeigt uns, welche Gruppen sich am ehesten an der Macht befinden werden. Aber das ist halt Deutschland, lieber verfällt man sofort in Hysterie, wenn mal wieder einer auf ein mögliches Zukunftsszenario aufmerksam macht.
Und wenn Herr Wulff den Islam schon so miteinbezieht, warum vergisst er dann die Konfessionslosen?