Wie das Treffen wohl endet?
Was können wir, du, ich tun um unser Land, unsere Kultur, unsere Gebräuche und Traditionen, unsere Werte und unsere Moralvorstellungen zu verteidigen? Wie können wir dafür sorgen, dass auch noch in hundert Jahren, Bürger mit verschiedensten Religionen in unserem Land in Frieden zusammenleben? Wie stellen wir sicher, dass auch noch in hundert Jahren unsere Mütter, Frauen, Töchter, Schwestern und Freundinnen nicht als Bürger zweiter Klasse, als unterdrückte Individuen, sondern ihr Leben in selbstbestimmter Freiheit geniessen können? Wie stellen wir sicher, dass auch noch in den kommenden Jahrzenten unsere homosexuellen Mitbürger ihr Leben nicht unter Angst und unter Verfolgung ertragen müssen, sondern weiterhin auf eine gesellschaftliche und rechtliche Akzeptanz ihrer sexuellen Orientierung zählen können. Wir können wir sicherstellen, dass auch in hunderten von Jahren unsere Gesetze, durch weltliches Recht bestimmt werden, unabhängig von jeglichem religiösen Einfluss? Was können wir tun, dass auch noch in hunderten von Jahren die freie Meinungsäusserung gilt und kein Gesetz, egal welcher Art, diese einschränken wird?
Wenn ich unterwegs bin, in den verschiedenen Ländern Europas, so sehe ich viel, dass mir am Herzen liegt, vieles, dass ich auch für die nächsten Generationen konservieren möchte – vieles, was ich als wertvoll und schützenswert erachte.
Ich weiss, wir sind nicht perfekt und manch einer wird unsere Moralvorstellungen als teilweise verkommen erachten. Doch wir sollten uns nicht von diesen negativen Stimmen in die Irre führen lassen. Natürlich können auch wir uns noch verbessern, doch im Grossen und Ganzen ist doch „unsere Welt“ in Ordnung.
Wir haben weltliche Gesetze, die in der Regel sehr gerecht sind. Wir haben keine barbarischen Körperstrafen mehr. Alle Menschen sind grundsätzlich vor dem Gesetz gleich. Auch Tiere werden durch das Gesetz stark geschützt. Wir sorgen uns um die Umwelt und schauen, dass wir auf sie immer mehr Rücksicht nehmen. Wir haben Sozialsysteme um unsere Ärmsten und Schwächsten zu unterstützen. Wir leben in relativen Wohlstand und mit einer funktionierenden Grundversorgung. Unsere Schulen vermitteln uns Wissen, dass uns als Menschen weiter bringt.
Kurz gesagt, unsere westlich geprägten Länder und wir Menschen, sorgen dafür, dass es uns relativ gut geht.
Doch dies bleibt nicht automatisch so. Stellenweisse wurden die von mir erwähnten Punkte auch schon angegriffen und unterhöhlt. Die Meinungsfreiheit, ein hart erkämpftes Bürgerrecht wurde stellenweisse schon eingeschränkt und läuft Gefahr gänzlich abgeschafft zu werden. Gewisse Gruppierungen möchten nicht, dass wir unsere Meinung über bestimmte Religionen und Ideologien aussprechen. Tierrechte, werden heute teilweise Umgangen, damit religiöse Menschen Tiere nach ihren barbarischen, religiösen Vorschriften schlachten können; man möchte diese Menschen unter keinen Umständen kränken. Unsere Sozialsysteme, werden wissentlich ausgenützt, um auf Kosten von anderen zu leben, ohne dass man selber dafür eine grosse Leistung bringen muss – auch wenn man es eigentlich könnte. Unsere Schulen lernen unseren Kindern gewisse Themen gar nicht mehr, damit man keine religiösen Gefühle anderer Mitschüler verletzt. In vielen Schulkantinen wird aus Rücksicht vor gläubigen Schülern nur noch religös zubereitetes Essen verkauft, wozu auch im Speziellen religiös geschlachtete Tiere gehören.
Aus einer übertriebenen Toleranz und übertriebenen Verständnis für fremde Gebräuche und Kulturen haben wir dafür gesorgt, dass wir unsere eigenen Gebräuche und Werte, ja unsere eigene Kultur verraten.
Fremde Gebräuche und Kulturen sind natürlich nicht per se grundsätzlich etwa Schlechtes. Nein, es gibt viele Kulturen die nicht nur interessant sind, sondern von denen durchaus etwas Positives abgewonnen werden kann. Ich denke hierbei zum Beispiel an die zurückhaltenden und fleissigen Japaner oder auch so etwas Einfaches wie die wunderbare Essenskultur der Thailänder oder Inder.
Man sollte aber vorsichtig sein, wenn man meint, dass alle Kulturen grundsätzlich immer wertvoll und alle ihre Ergüsse schützenswert seien, oder möchte etwa jemand die Opferkulturen der Azteken oder den Kannibalismus unter gewissen Südsee-Völkern als etwas schützenswertes erachten, etwas das man tolerieren sollte?
Ich denke, wir tun gut daran, wenn wir uns alles gut anschauen, analysieren und nur das fördern, oder gar übernehmen, was uns als Zivilisation auch wirklich weiterbringt und uns zu besseren Menschen werden lässt. Sachen, die uns zu schlechteren Menschen machen, die einen Rückschritt in (zum Glück) vergangene Zeiten darstellen, sollten wir höchstens erdulden oder sogar dafür sorgen, dass diese nicht mehr praktiziert werden dürfen, wobei die Grenze natürlich spätestens bei „Die Gedanken sind frei“ erreicht ist. Nimmt hat das Recht, jemandem zu sagen, an was er Glauben und an was er Denken kann und soll. Wenn jemand an den Nationalsozialismus oder an römische Gottheiten glauben möchte, so ist das seine Sache und er soll dies auch tun dürfen. Allein durch seine Gedanken, eingesperrt in seinen Kopft, tangiert dies keinen einzigen anderen Menschen. Sobald diese Gedanken aber durch Aktionen wie sprechen und handeln andere Menschen beginnen negativ zu beeinflussen, so sollten wir, durch unsere Gesetze in der Lage sein, im Bedarfsfall, einzugreifen. Wobei hier „negativ“ natürlich wiederum im Bezug zu unseren oben erwähnten, angestrebten Werten steht.
Wir sollten uns also bemühen mit den Mitteln unserer demokratischen Rechtsstaaten dafür zu sorgen, dass unsere Kultur mit ihren Werten auch für die, welche nach uns kommen erhalten bleibt und dort Korrekturen zu machen wo wir bereits von unseren Idealen abgewichen haben. Dabei sollten wir natürlich nicht den Fehler machen und uns der Art und den Mitteln dessen zu bedienen, was wir bekämpfen möchten. Bildlich gesprochen, nützt es niemandem etwas, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben und es wäre sogar moralisch verwerflich.
Da ich persönlich die grösste Bedrohung in der politischen Korrektheit und dem Islam sehe, sollten wir bemüht sein, diese beiden Ideologien zu bekämpfen. Kämpfen klingt natürlich immer etwas primitiv, aber ich meine damit keinen gewalttätigen Kampf (welcher im Übrigen lediglich im defensiven Sinne als Notlösung dienen sollte), sondern einen politischen Kampf. Mit unseren Worten und Taten, können wir sicherlich auch innerhalb eines demokratischen Rahmens dafür sorgen, dass einerseits die politische Korrektheit geächtet wird und andererseits ein islam-unfreundliches Klima geschaffen wird.
Es geht nicht darum, etwas gegen Kulturmuslime zu unternehmen, aber man sollte durchaus dafür sorgen, dass fundamentale Moslems, welche ihren Glauben rückständig und korangetreu ausleben möchten, dies hier gar nicht machen können. Es sollen Anreize geschaffen werden, den radikalen Islam woanders auszuleben und zwar für Inländer wie auch für Ausländer.
Dies hat nichts mit einer Tangierung der Religionsfreiheit zu tun, welche „lediglich“ eine Freiheit des Glaubens und Denkens darstellt. Die Religionsfreiheit im weiteren Sinne (also auf religiöse Gebräuche und Traditionen bezogen) wird ja auch heute bereits beschnitten, als Beispiele seien hier die Schächtverbote in den meisten Ländern genannt, da der Tierschutz hier zu Recht höher bewertet wird, als religiöse Gefühle. Jeder ist nach wie vor frei, an das zu glauben, was er möchte, aber er oder sie kann nicht alle seine Taten mit einer falsch verstandenen Religionsfreiheit legitimieren.
Es gibt auf dieser Welt etliche islamische Staaten, welche es einem erlauben den Islam korangetreu auszuleben. Wenn es in unseren Ländern nicht mehr möglich ist, den Islam scharia-konform auszuleben und dies sich offensichtlich auch nicht mehr ändern wird und dann im Weiteren auch noch allfällige, staatliche Unterstützungs-Leistungen ausbleiben, dann wird jedem fundamental eingestellten Moslem hier auch bewusst, dass er hier seinen Glauben nicht nach seinen Wertvorstellungen ausleben kann und wird, da er ja ein strenggläubiger Moslem ist, sich nach einem Ort umsehen, wo dies noch möglich ist, zum Beispiel Saudi-Arabien, das Heimatland des Islams. Würde das Heimatland des Islams sich erdreisten, gläubige Moslems abzuweisen?
Wie auch immer…, im Endeffekt ist es sogar egal, ob diese Personen letztendlich das Land verlassen und woanders aufgenommen werden. Da die Auswüchse des radikalen Islams kastriert wurden, gibt es für die Bürger des jeweiligen Landes schon einmal grundsätzlich bessere Lebensverhältnisse – und für ihre Nachkommen ebenso.
Ein Utopia wird es auch ohne Islam und „Political Correctness“ auf der Welt nie geben, deshalb heisst es ja auch „Utopia“. Wir können aber dafür sorgen, dass wir diesem unerreichbaren Ziel wenigstens ein kleines Stückchen näher kommen.
Nachfolgend einige Ideen, welche uns, so zumindest meine Auffassung, dabei helfen können unsere Kultur und unsere Werte zu verteidigen. Einige davon betreffen mögliche zukünftige Gesetzesanpassungen, andere sind Vorschläge, was jeder einzelne tun kann, um sich und somit auch uns im gesamten weiterzubringen:
Ein Zitat (welches meistens Mahatma Gandhi zugeschrieben wird) lautet:
Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest
In diesem Sinne: wartet nicht, werdet selber aktiv und sorgt dafür, dass unsere Kultur, Traditionen und unsere Werte auch für die Generationen nach uns noch erhalten bleiben.
Wenn man von einer berühmten iranischen Frau spricht, so kommt den meisten Menschen wohl Shirin Ebadi in den Sinn. Wer kenn sie den schon nicht und wer weiss denn auch nicht, dass sie als muslimische Frau 2003 den Friedensnobelpreis erhalten hat – für ihre Bemühungen um Demokratie und Menschenrechte.
Shirin Ebadi, das muss ich ihr auch wirklich zu Gute halten, hat sich für die Frauen und Kinder im Iran eingesetzt und dafür gebührt ihr ein grosses Lob. Doch war dies gleich nobelpreiswürdig und was ist das eigentlich für eine Frau, diese Shirin Ebadi? Was ist ihre Motivation, was sind ihre Wertvorstellung ihre Denkweise?
Um diesen Fragen nachzugehen, habe ich ihr Buch „Mein Iran – Ein Leben zwischen Revolution und Hoffnung“ vor kurzem gelesen. Das Buch war an und für sich sehr interessant und bietet dem Lesen auch einen guten Überblick auf die politische Geschichte des Irans von ca. 1953, über die Islamische Revolution bis ca. 2005). Der Blickwinkel ist dabei natürlich aus der Sicht von Shirin Ebadi und ihrer Familie, welche sicherlich zur Oberschicht gerechnet werden kann und daher sicher nur bedingt übertragbar auf die durchschnittliche iranische Familie. Aber die Grundstimmung, z.B. welche beim Sturz des Schahs herrschte und bei der Realisation, dass die Revolution wohl doch nicht das Gelbe vom Ei ist, wird auch von ihr mitgeteilt.
Persönlich musste ich mich beim Lesen mehrfach fragen, ob diese Frau wirklich so naiv war/ist oder ob dies aus dem Text nur fälschlicherweise so rüberkommt. Häufig muss man sich als Leser eigentlich sagen, dass die gute Frau hätte Ahnen können, das dies oder das so eintreffen würde oder dass sich eine Person auf eine bestimmte Art verhalten würde.
Was mich aber besonders betroffen macht, ist die Uneinsichtigkeit, über die wahre Natur ihres Glaubens, des Islams. Auch Frage ich mich manchmal, was Frau Ebadi für ein Gerechtigkeitsverständnis hat, so scheint sie doch mehrfach kein Problem damit zu haben, Blutgeld gerichtlich einzuverlangen, damit ein Mörder auch schön islamisch korrekt hingerichtet werden kann.
Frau Ebadi sieht sich selbst als Muslima, wünscht sich aber scheinbar (wenn man ihr das glauben möchte) eine Trennung von Religion und Staat. Sie scheint kein Problem mit einigen archaischen islamischen Praktiken zu haben (Körperstrafen z.B.), aber möchte auf der anderen Seite eine Islam-„Interpretation“ durchsetzen, welche den Frauen mehr Rechte gibt (als der Islam ihnen eigentlich geben würde). So z.B. sollte auch eine Frau sich einfach von ihrem Mann scheiden lassen können, oder nicht nur die Hälfte davon erben, was ein Mann erben würde.
Scheinbar hat Frau Ebadi eine ganz eigene Islam-Version im Sinne und möchte diese gerne als den Mainstream-Islam verkaufen, was sicherlich aber an der Realität scheitern dürfte, da der Mainstream-Islam nun einmal der orthodoxe, fundamentalistische Islam ist.
Nachfolgend einige Textstellen aus dem Buch, welche einem eine Idee geben sollten, wie Frau Ebadi tickt.
Frau Ebadi findet, dass der Koran ein heiliges Buch ist. Als angehöriger eines Volkes, welches gewaltsam zum Islam konvertiert wurde, ist dies für mich als eine Art Stockholm-Syndrom zu interpretieren:
Bei der Vereidigungszeremonie, der der Justizminister, hochrangige Richter und Juraprofessoren beiwohnten, mussten die beiden besten Stundenten des Jahrgangs einen riesigen Koran zum Podium tragen. Ich war sehr klein und der andere Student besonders gross. Während wir über die Bühne stolperten, schwang der Koran hin und her und neigte sich zu einer Seite. „Halt ihn tiefer“, zischte ich meinem Mitträger zu und kämpfte darum, das Gleichgewicht zu halten. „Halt ihn höher“, flüsterte er ärgerlich zurück. Schliesslich schafften wir es, das schwere heilige Buch zu seinem Bestimmungsort zu schleppen, und ich hielt mit lauter, kristallklarer Stimme meine Rede.
Frau Ebadi scheint wirklich eine Unterworfene (unter den Islam) zu sein. Der Koran ist ihr sehr wichtig:
Der Staatsanwalt von Teheran sollte unser Trauzeuge sein. Er kam zu spät. Während wir auf seine Ankunft warteten, hatte meine Mutter Zeit, zu entdecken und sich darüber aufzuregen, dass der Koran auf der Hochzeitsdecke zu klein war. In diesem Moment traf der Staatsanwalt mit seinem Hochzeitsgeschenk ein: einem eleganten Koran von schönem Format. Ein sehr gutes Omen, dachte ich und legte den neuen Koran in die Mitte der Decke.
Ihre Weltoffenheit und aufgeklärten Werte vermittelt sie in folgendem Abschnitt. Man kann sich gut vorstellen, dass der Alkoholgenuss des Schahs für sie eine Unmöglichkeit, eine Sünde, darstellte:
Im Januar 1978 kam Präsident Jimmy Carter zu einem Neujahrsbesuch nach Teheran und nannte den Iran „eine Insel der Stabilität“. In den Abendnachrichten wurde gezeigt, wie der Schah auf Carters Wohl Champagner trank. Es war das erste Mal, dass eine weitgehend muslimische Nation im nationalen Fernsehen zusah, wie ihr Führer Alkohol trank.
Viele Iraner waren Naiv und glaubten vor und in der Anfangsphase (manche natürlich sogar noch heute) den leeren Versprechungen der Islamisten gläubigen Muslime. So manipulierten die radikalen, muslimischen Kleriker die Massen und hetzten diese gegen den westlich orientierten Schah auf. Auch Schirin gehörte dazu und auch sie half mit Khomeinis Macht zu festigen:
Jeden Abend stiegen mein Mann und ich die Treppe zu unserem Dach hoch und bellten treu und brav eine ganze Stunde lang „Allahu akbar“, bis wir heiser waren. […] Die herrliche, hymnenartige Melodie dieser Schreie hing über der still gewordenen Stadt und hatte eine so ergreifende Spiritualität, dass selbst meine gleichmütigen, zynischen Freunde davon bewegt waren.
Zumiindest erkennt sie später, was sie mit angerichtet hat und scheint darüber nicht all zu glücklich zu sein:
Kurz gesagt, die Gesetze drehten die Uhr um 1400 Jahre zurück zu den frühen Tagen der Ausbreitung des Islam, den Tagen, in denen dasd Steinigen von Ehebrecherinnen und das Abhacken der Hände von Dieben als angemessen Strafen erachtet wurden.
Etwas später im Buch berichtet Sie über den Fall eines vergewaltigten und ermordeten Mädchens. Die Täter wurden zwar geschnappt und zun Tode verurteilt, doch befanden die Richter, dass das Leben der Täter (als Männer) mehr Wert sei, als die des Opfers (als Frau). Deshalb müsste die Opferfamilie für die Hinrichtung eine grosse Summe Blutgeld bezahlen. Die arme Familie wollte „natürlich“ ihre Familienehre wiederherstellen und dafür sorgen, dass die Täter auch hingerichgtet werden und verkaufte dafür ihr Haus und gesamtes Hab und Gut. Schlussendlich verarmte die Familie und das Geld reichte immer noch nicht um die Hinrichtung zu finanzieren. Frau Ebadi hörte von diesem Fall und fand dies eine grosse Ungerechtigkeit. Mir entschliesst sich hier etwas, ob sie es einfach nur ungerecht fand, dass man als Opfer nun noch bestraft wird oder dass die arme Familie den Täter nicht wie von ihnen gewünscht hinrichten lassen konnte:
Die Familienehre hängt von der Tugendhaftigkeit der Frauen ab, und nur die Hinrichtung der Täter konnte die Ehre wiederherstellen.
Entsetzt über die Geschichte, schrieb der Arzt an den Leiter des Gerichtswesens und drohte, der internationalen Organisation Ärzte ohne Grenzen von diesem Fall zu berichten, falls der Staat nicht für den für die Hinrichtung benötigten Restbetrag aufkomme. […]
Der Fall war weitgehend klar, und ich legte mir eine einfache, elegante Verteidigung zurecht: Es war ungerecht, dass ein Mädchen vergewaltigt und getötet wurde und ihre Familie aufgrund des nachfolgenden Prozesses all ihren Besitz verlor und obdachlos wurde. […]
„Kritisieren Sie nicht das islamische Recht“, warnte mich der Richter in scharfem Ton im Gerichtssaal.
„Ich fragte lediglich, ob der Gerechtigkeit Genüge getan wurde“, erwiderte ich. […]
Ich kämpfte auf ihrem Schlachtfeld. Und ich konnte nicht einfach eine Kopie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hervorziehen und sie Geistlichen unter die Nase halten, die sich an der Rechtspraxis des siebten Jahrhunderts orientierten. Wenn ich erreichen wollte, dass Leilas Familie nicht für die Hinrichtung des Mörders aufzukommen hatten oder dass dem Leben einer Frau vor dem Gesetz der gleiche Wert wie dem Leben eines Mannes zuerkannt wurde, musste ich mich auf islamische Prinzipien und Präzedenzfälle im islamischen Recht beziehen.
Wiederum etwas später im Buch spricht sich Ebadi für einen säkularen Staat aus. Da ich auf einigen Videos von ihr schon etwas anderes gehört habe, bin ich nicht ganz sicher, wie fest ich ihr hier glauben soll. Ausserdem wird deutlich, dass sie keine Ahnung von der islamischen Geschichte hat, obwohl sie dies durch ihre Rechtsfälle und Quellenstudien eigentlich hätte haben sollen. Weit verbreitete islamsiche Rechtssprechung aus dem Mainstream-Islam wird von ihr als „Tradition“, „Bräuche“ oder als Fehlinterpretation der islamischen Quellen angesehen. Hat sie wirklich die Qualifikation dies zu entscheiden?
Ich glaube zum Beispiel an die Trennung von Religion und Staat, da der Islam, wie jede andere Religion, im Grunde der Interpretation unterliegt. Je nach Auslegung tritt diese Religion für die Unterdrückung oder Befreiung der Frau ein. In einer idealen Welt wäre man nicht den Launen der Interpretation ausgesetzt, doch die Ambiguität theologischer Debatten reicht bis ins siebte Jahrhunder zurück. Es wird nie eine endgültige Lösung geben, denn das gehört zum Wesen der islamischen Interpretation, einer Debatte, die im Laufe der Jahrezunehmen und sich entwickeln, nie aber beendet werden wird.
Die nächste Textstelle gehört zu den erleuchtendsten im Buch. Ich befürchte, dass Frau Ebadi dem Richter diesen Satz nicht einfach gesagt hat um ihn zu beruhigen und ihn zu manipulieren. Mir scheint eher, dass dies aus ihrer inneren Überzeugung kommt und ihre wahre persönliche Meinung wiederspiegelt:
Ich bat den Richter um Erlaubnis zu sprechen. „Ich kritisiere nicht den Islam“, erklärte ich kategorisch. Möge die Zunge eines jeden, der dies tut, abgeschnitten werden. Ich kritisiere ein Gesetz, das vom iranischen Parlament verabschiedet wurde. Ist es gerecht“, so fragte ich und wandte mich an das Gericht, „dass das Gericht einer Mutter das Sorgerecht verweigert, deren Kind von seinem Vater so grausam missbraucht wird? Ist es gerecht, zu erwarten, dass eine Mutter, deren Kind gerade getötet wurde, dafür bezahlen muss, das Gerechtigkeit geübt wird?“
„Machen Sie sich keine Sorgen“, sagte der Richter und versicherte mir, dass das Blutgeld der Staatskasse entnommen werden würde.
„Aber wir wollen nicht, dass unsere Steuergelder für Mörder verwendet werden!“, sagte ich wütend.
Ja, Frau Ebadi liebt den Islam, daran besteht kein Zweifel. Der Islam scheint für sie ohne Zweifel zu sein und würde den Menschen wohl, nach ihrer Auffassung, die Erlösung bringen, wenn doch nur nicht die blöden falschen Mullahs an der Macht währen, die eine angeblich falsche Islaminterpretation umsetzen:
Denn dem Geist der Scharia zufolge liegt die abschreckende Qualität des Auspeitschens darin, das Opfer zu erniedrigen, und nicht darin, ihm Wunden zuzufügen. Die wichtigsten Interpretationen sagen, dass der Auspeitscher einen Koran unter dem Arm halten soll, mit dem er schlägt, damit er dies nie vergisst.
Die gute Scharia, sie meint es ja nur gut. Muss ja auch Niemand stehlen, dann wird ihm auch nicht die Hand abgehackt, es dient ja nur alles der Einschüchterung – diese Sprüche kennen wir bereits, hören sie aber meistens von sogenannten Salafisten in deutschen Fussgängerzonen.
Frau Ebadi musste dann, da man ihr Vorwarf gegen das Regime zu arbeiten, ins Gefängnis (Untersuchungshaft) und teilt uns einige Details aus ihrem Haftalltag mit:
In der Eintönigkeit meiner Zelle wurden Stunden zu Tagen und Tage zu Wochen. Ich betete fünfmal am Tag. Ich machte Dehnübungen und Gymnastik.
Wie wir sehen hat Frau Ebadi den Islam in sich ganz aufgesogen und hält sich korrekt an die für Muslime vorgeschriebenen fünf Gebete am Tag. Sie ist alles andere als nur eine Kulturmuslima.
Auch als sie einige Jahre später den Friedens-Nobelpreis erhält und am Flughafen in Teheran ankommt, zeigt sie ihre Gesinnung:
Ich holte tief Luft und rief, so laut ich konnte, „Allahu akbar“! Alle, vom Flughafenpersonal bis zu den tausenden Umstehenden, erstarrten vor Überraschung.
Ob die Leute wirklich vor Überraschung oder vor Scheck und Entsetzten erstarrten, lässt sich für mich leider nicht mehr ermitteln, ich habe aber so meine Vermutungen.
Frau Ebadi, daran lässt das Buch keinen Zweifel, ist eine Anhängerin des Islams und scheint sich nicht bewusst zu sein, das gerade der Islam das grundsätzliche Problem und der Hauptverantwortliche für die Situation im heutigen Iran ist – und nicht irgendwelche machthungrigen Mullahs. (Sind denn die Nationalsozialisten alleinschuldig und die Nationalsozialistische Ideologie und das Buch „Mein Kampf“ sind ohne jede Schuld? Wohl kaum!) Es ist die Ideologie, welche die Mullahs inspiriert und deren Aktionen auch legitimiert und als gläubige Muslima ist Frau Ebadi massgeblich daran verantwortlich, dass dies auch so bleibt. In diesem Sinne ist sie für das Regime eher eine Hilfereiche Marionette, als eine Bedrohung. Schliesslich bietet sie dem Regime so die Möglichkeit Reformen und Reformbereitschaft vorzutäuschen, welche im Grunde genommen minimal sind. Ein grosser Wandel ist nicht zu erwarten, denn nach wie vor ist der Iran ein islamischer Staat und wir von gläubigen Moslems regiert, welche die intoleranten, ungerechten und unmenschlichen Gesetze der Scharia umgesetzt sehen wollen.
Siehe auch „Die wahre Shirin Ebadi – Kadschartürkin und Antiiranerin“ auf Tangsir’s Blog.
Heute beim Stöbern bin ich wieder auf eine von mir schon fast vergessene Geschichte gestossen, eine Geschichte von iranischen Helden der Neuzeit:
Einige Offiziere der iranischen Luftwafe hatten kurz nach dem die Islamisten, nach der islamischen Revolution im Jahre 1979, im Iran die Macht an sich gerissen hatten versucht Khomeini zu töten, sowie weitere wichtige Lokationen des Regimes zu bombardieren.
Diese Leute wussen schon damals, was es bedeutet eine islamische Regierung an der Macht zu haben, welche die Scharia auch durchsetzt. Manchmal frage ich mich, warum bei uns noch so wenige Menschen die selbe Weitsicht besitzen und ob wir auch solche Helden in den Reihen unserer Armeen oder auch unter den gewöhnliche Zivilisten haben, welche bereit sind im richtigen Moment auch das richtige zu tun.
Wieviel grösseres Leid wäre den Iranern erspart geblieben, wären sie damals mir ihrer Operation erfolgreich gewesen?
Viele der Beteiligten wurden durch die Mullahs und ihre fanatischen, moslemischen Anhänger hingerichtet. Nur dadurch, dass der Iran-Irak-Krieg kurze Zeit später ausgebrochen ist, ist es wohl zu verdanken, dass die „Rechtgläubigen“ nicht noch viele weitere an der Operation beteiligte Menschen exekutieren liessen – denn wir wissen, dem Islam und seinen fanatischen Anhängern ist jedes Mittel recht um seine Herrschaft zu verteidigen. Kein Blutzoll ist ihm zu hoch, kein Leid ist ihm zu viel.
Weitere Informationen zu dieser Operation findet ihr in der Wikipedia im Artikel zum „Nojeh Coup„.
Zur Zeit verteilen die salafistischen muslimisch-orthodoxen Jünger von Ibrahim Abou-Nagie kostenlose Koran-Exemplare in deutschen Fussgängerzonen.
Die Politik ist teilweise über dies recht empört. Die meisten Politiker die sich zu Wort gemeldet haben finden zwar Koran echt dufte und ganz harmlose Bücher, aber die Leute die sie verteilen sind pöhse Islamisten Salafisten, darum hat das manche einen üblen Beigeschmack. Wäre denen wohl lieber Mutter Teresa würde die Korane verteilen.
Wie findet ihr diese Verteil-Aktion von unseren muslimischen Mitmenschen? Und was zum Teufel ist der korrekte Plural von „Koran“, „Korans“?